Hans Weiss

  • Diplom-Psychologe (DK)
  • Psychologischer Psychotherapeut
  • Kinder- und Jugendlichen-
    psychotherapeut
  •  Paar- und Familientherapie
  • Systemische Therapie
  • Therapeutische Hypnose
  • Verhaltenstherapie
  • NLP

Hans Weiss

  • Diplom-Psychologe (DK)
  • Psychologischer Psychotherapeut
  • Kinder- und Jugendlichen-
    psychotherapeut
  •  Paar- und Familientherapie
  • Systemische Therapie
  • Therapeutische Hypnose
  • Verhaltenstherapie
  • NLP

Hans Weiss

  • Diplom-Psychologe (DK)
  • Psychologischer Psychotherapeut
  • Kinder- und Jugendlichen-
    psychotherapeut
  •  Paar- und Familientherapie
  • Systemische Therapie
  • Therapeutische Hypnose
  • Verhaltenstherapie
  • NLP

Hans Weiss

  • Diplom-Psychologe (DK)
  • Psychologischer Psychotherapeut
  • Kinder- und Jugendlichen-
    psychotherapeut
  •  Paar- und Familientherapie
  • Systemische Therapie
  • Therapeutische Hypnose
  • Verhaltenstherapie
  • NLP

Hans Weiss

  • Diplom-Psychologe (DK)
  • Psychologischer Psychotherapeut
  • Kinder- und Jugendlichen-
    psychotherapeut
  •  Paar- und Familientherapie
  • Systemische Therapie
  • Therapeutische Hypnose
  • Verhaltenstherapie
  • NLP

Hans Weiss

  • Diplom-Psychologe (DK)
  • Psychologischer Psychotherapeut
  • Kinder- und Jugendlichen-
    psychotherapeut
  •  Paar- und Familientherapie
  • Systemische Therapie
  • Therapeutische Hypnose
  • Verhaltenstherapie
  • NLP

Erlebnisorientierte / Gestaltorientierte Familientherapie

dsc_0121Die Erlebnisorientierte Familientherapie oder auch Gestalt-Familientherapie wurde von dem amerikanischen Psychiater Walter Kempler (M.D) begründet. Walter Kempler hatte mit Fritz Perls, dem Begründer der Gestalttherapie, zusammengearbeitet und Prinzipien und Elemente aus der Gestalttherapie übernommen. Er entwickelte einen Ansatz der Familientherapie, der geprägt ist von dem Menschenbild der Humanistischen Psychologie und Psychotherapie.

Charakteristisch für diesen psychotherapeutischen Ansatz ist das Fokussieren und die Achtsamkeit auf das unmittelbar gezeigte Verhalten und das unmittelbare Erleben im Hier und Jetzt.  In der Therapie wird sehr stark geachtet auf Emotionen und Bedürfnisse,  die hinter den verbalen und nonverbalen Botschaften verborgen liegen. Es geht viel darum, Botschaften klar und vollständig zum Ausdruck zu bringen. Ein wichtiges Qualitätsmerkmal dieser Art von Therapie ist auch, dass sich  Therapeuten und Therapeutinnen, die Erlebnisorientierte Psychotherapie und Familientherapie praktizieren, sich mit ihrer ganzen Person in den Therapieprozess einbringen.

Bei dieser Form der Familientherapie wird der Blick auf die gegenwärtige Interaktion oder das Zusammenspiel der Familienmitglieder gerichtet. Dabei werden offensichtlich vorhandene aber auch übersehene oder verborgene Ressourcen der Familienmitglieder für den therapeutischen Prozess genutzt.

Die Bezeichnung Erlebnisorientierte Familientherapie weist auf wesentliche Charakteristika der Methode hin, und zwar im Hinblick auf die übergeordnete Ziele und die Wirkungsweise. Ein übergeordnetes Ziel und zugleich ein methodisches Prinzip dieser Vorgehensweise ist es, die KlientInnen, die Familienmitglieder, in den therapeutischen Sitzungen im Hier und Jetzt  erleben zu lassen, wie sie miteinander kommunizieren können, um wertvoller füreinander zu sein.
Was in der Interaktion der Familie aus familientherapeutischer Sicht als weniger förderlich oder als hinderlich für gute Beziehungen und gute Begegnungen zwischen den Familienmitgliedern erscheint, wird  durch Interventionen des Therapeuten in der Sitzung, die gerade stattfindet, angesprochen. Die Familienmitglieder sollen in der Therapiesitzung, im Hier und Jetzt, erleben, wie sie miteinander kommunizieren und dadurch ihre Beziehungen zueinander so gestalten können, dass ihre Bedürfnisse befriedigt werden und sie sich persönlich entfalten können. Oft geht es dabei auch um emotionale Prozesse, sich selbst und die anderen auf neue Art zu erleben, emotionale Blockaden werden gelöst, so dass  Bedürfnisse und Gefühle (wieder) deutlich wahrgenommen werden und zum Ausdruck gebracht werden können.

In den therapeutischen Sitzungen werden Prozesse initiiert, die sich außerhalb der Therapiesitzungen fortsetzen und konsolidieren können, aber die Klienten sollen bereits  während der Sitzungen erleben können, wie sie besser miteinander umgehen können.

In diesem Sinne kann man das Geschehen in den Sitzungen auch als Lernprozess verstehen. Der Therapeut übt mit den Familienmitgliedern Kommunikationsweisen ein, die förderlich sind für therapeutische Prozesse.

Charakteristisch für diese Form der Familientherapie ist auch die wertschätzende Haltung, mit der Kinder, Jugendliche und die Verhaltensweisen verstanden werden, die zur Therapie Anlass geben. Eine Grundannahme der Erlebnisorientierten Familientherapie ist, dass jeder Mensch ein grundlegendes Bedürfnis hat, für andere von Wert zu sein. Verhalten und Erleben, das als störend oder symptomatisch angesehen wird, ist oft das Ergebnis eines längeren Prozesses, in welchem dieses grundlegende Bedürfnis immer wieder frustriert worden ist. Störendes oder symptomatisches Verhalten und Erleben kann verstanden werden als Signal, das anzeigt, dass etwas an dem  Zusammenleben so ist, dass es Leiden erzeugt. Symptomatisches Verhalten kann in Erscheinung treten, wenn die Worte fehlen, um etwas auszudrücken, das leidvoll erlebt wird. Das kann mit Hilfe von Sprache „übersetzt“ werden auf eine Weise, die Hinweise gibt auf  Veränderungen im Zusammenleben, die es allen Familienmitgliedern ermöglichen, wertvoll füreinander zu sein.

Ich habe meine familientherapeutische Weiterbildung 1984 bis 1986 am Kempler Institute of Scandinavia  gemacht. Zum Team der Ausbilder gehörten damals die Institutsgründer Walter Kempler, Mogens Lund, Chefarzt der Kinderpsychiatrie Ålborg, Lis Keiser, leitende Sozialarbeiterin der Kinderpsychiatrie Ålborg  und Jesper Juul.  Jesper Juul leitete das Institut seit der Gründung  25 Jahre lang. Auf der Grundlage von Walter Kemplers Ansatz entwickelte Jesper Juul einen eigenen familientherapeutischen Stil. Zahlreiche Bücher und DVD-Aufnahmen, die auch in deutscher Sprache erschienen sind, geben einen Einblick in die Ideen und die Arbeitsweise von Jesper Juul.

Was die Ideen von Jesper Juul zu Themen wie die Gestaltung von Beziehungen zwischen Paaren, Eltern und Kindern, Erziehung bzw. Beziehung zwischen Pädagogen und jungen Menschen betrifft, glaube ich, dass diese weit über Therapie hinaus von großer gesellschaftlicher Bedeutung sind. Es geht hier um Werte, Haltungen und Gestaltung von Beziehungen, die sich positiv auf das Zusammenleben in der Gesellschaft auswirken können, wenn sie Verbreitung finden.

2004 gründete Jesper Juul  die Organisation „familylab international“. Das ist ein Beratungs- und Bildungsnetzwerk, das international arbeitet, gegenwärtig in Deutschland, Dänemark, Norwegen, Schweden, Österreich und Kroatien mit einer stetig steigenden Anzahl von MitarbeiterInnen. „Familylab international“ setzt sich dafür ein, familientherapeutische Erfahrungen und Grundideen betreffend Familie, Zusammenleben, Werte und Erziehung nicht nur Familien, die sich in Therapie begeben, sondern darüber hinaus einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Familylab bietet Beratung, Vorträge und Workshops für Familien, Firmen und ihre MitarbeiterInnen sowie für Schulen, Lehrer und Leitungsteams an.

Auf der Homepage von familylab kann man umfangreiche Informationen rund um das Zusammenleben in der Familie, Videos, Downloads, Interviews, Veranstaltungshinweise, Büchershop, den familylab-newsletter und vieles mehr finden (www.familylab.de; Postanschrift: Familylab.de   Mathias Voelchert GmbH   Amalienstraße 71  80799 München).

Literaturempfehlung: Hansen, R. & Mortensen, P. (2019). Familientherapie im Hier und Jetzt. Starkes Ich – starkes Wir. Mathias Voelchert GmbH Verlag edition+plus Windberg